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Marquard Erbhof | |
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Der Hof war 1936 zu verlassen. Die damaligen Besitzer wurden "umgesiedelt". | |
Information | |
Koordinaten: | |
Ortschaft: | Fahrenholz |
erste urkundliche Erwähnung: | 1378 |
Eigentümer (heute): | Heute Truppenübungsplatz-Gelände |
Größe: | Zirka 317 Morgen im Jahre 1936 |
Homepage: |
Der Marquard Erbhof befand sich in Fahrenholz. Letzter Besitzer dieses Halbhofes (Nr. 12) war Fritz Meyer, der schon früh das Naziregime hofierte. Führende Nazigrößen sollen auf seinem Anwesen in Fahrenholz ein und aus gegeangen sein.
Die jahrhundertlange Geschichte dieses Erbhofes endete 1936 mit der "Umsiedlung" im Rahmen der Errichtung des Truppenübungsplatzes Bergen-Belsen. Neuer Wohnort der damaligen Besitzerfamilie wurde Ützingen, Gemeinde Bomlitz im damaligen Landkreis Fallingbostel.
Die Verbindungen zu den Oelfkes[]
- Ganz zu Beginn der nachgewiesenen Geschichte dieses Hofes waren Olevekes die Besitzer. Oleveke ist eine der Urformen des Nachnamens Oelfke.
Die Besitzerfolge[]
- 1378 Oleveke van Varnholte
- 1439 Oleveke
- 1520 hans to vernholte
- 1528 Margreß
- 1544 Hans Marqwardes (Kornregister Walsrode)
- 1574 Hans Benningk (Kornregister Walsrode)
- 1584 Hans Benning (Kornregister Walsrode)
- 1589 Johann Benneck
- 1606 Heinrich Marquard, mit Büchsen bewaffnet
- 1628 Hanß Marquardts
- 1656 Hans Marquardts
- 1667 Hanß Marquardt
- 1703 Hans Jacob Fedderke (Einheirat)
- 1721 Marquard oder Fedderken
- 1732 Hans Jacob Fedderke
- 1761 Johann Jacob Fedderke
- 1784 Johann Jacob Bohne (Zwischenwirt, Pächter)
- 1803 Johann Heinrich Fedderke
- 1806 Friedrich Conrad Breuel (Kauf)
- 1809 Johann Heinrich Meyer (Kauf)
- 1841 Heinrich Friedrich Meyer
- 1881 Cord Heinrich Friedrich Meyer
- 1928 Friedrich Meyer (genannt Marquards Fritz)
Die Geschichte des Hofes[]
Marquards Hof war in Fahrenholz und Böstingen der einzige, der seit ältester Zeit frei von Dienst war. Wann und wie diese Dienstfreiheit erworben wurde, ist noch nicht festgestellt.
1809 kaufte die Familie Meyer den Hof. Diese Familie hatte einen besonderen Hang zu Pferden und zum Soldatentum.
Zu Beginn des Naziregimens gipfelte das dann in eine Hofierung der Nazigrößen. In welch erschereckender Weise, das ist nachzulesen auf der Seite 515 in dem zirka 1936 entstandenen Buch "Die Heidmark", dessen Autor ein angesehener Lehrer und Heimatforscher war, aber in der Zeit der Nazidiktatur auch Offizier gewesen sein soll.
Da heißt es wörtlich:
- "Der letzte Besitzer war in den Zeiten der Schmach und Schande nach dem Kriege der Führer der völkischen Bewegung des Kreises Fallingbostel. Überall war er mit seinen Getreuen dort, wo es galt, den Marxismus zu bekämpfen. Unzählige Versammlungen hat Fritz Meyer Fahrenholz in schwerster Notzeit abgehalten, die gefährlichste war die Anfang 1924 im Saale des Kronprinzen zu Walsrode. Am Schluß dieser denkwürdigen Versammlung entspann sich eine Saalschlacht zwischen etwa fünfzig Völkischen und einer zehnfachen Übermacht von Marxisten. In Walsrode hatte man so etwas noch nicht erlebt. Die völkische Bewegung nahm im kreise Fallingbostel stetig zu, so dass der Kreis die Hochburg des Völkischen wurde. Zweimal weilte General Ludendorff im Kreise. Bei seinem letzten Hiersein war er mit seiner Frau auf Marquards Hof beim Bauern Fritz Meyer als Gast. 1926 machte Fritz Meyer Fahrenholz den denkwürdigen Pareitag in Weimar mit."
Weiter heißt es dann wörtlich, woran zu erkennen ist, wie sehr dieser Hof mit den Nazis verbandelt war:
- "Das alte Bauernhaus in Fahrenholz, das 1704 erbaut wurde, hat manche maßgebenden Persönlichkeiten in seinen Räumen gesehen, so auch den Reichskriegsminister Feldmarschall von Blomberg und den Reichsführer SS Himmler. Fritz Meyer Fahrenholz war der erste Kreisleiter und erste Kreisbauernführer des Kreises Fallingbostel. Sein neuer Hof liegt nahe der alten Heimat in Ützingen. Fabrikbesitzer Dr. O. Wolff stellte den neuen Erbhof bereitwillgst zur Verfügung."
Urkundliche Nachrichten[]
- 2. Mai 1806 verkauft der Halbhöfner Johann Hinrich Fedderke aus Fahrenholz seinen Hof an den Oekonom Johann Friedrich Conrad Breuel aus Ludwigslust für 800 Taler. Breuel hatte auch am 23. Juni 1806 den Hof des abgemeierten Hauswirts Johann Heinrich Fedderke in Bockhorn gekauft. Beide Höfe grenzten aneinander. Johann Hinrich Fedderke war verheiratet mit Catharine Marie Ilse, geb. Tietjen. Er hatte den Hof 1803 schuldenfrei übernommen, aber durch Trunk und Spiel durchgebracht. Fedderke stand unter der Vormundschaft des Hauswirts Christoph Stöckmann aus Westenholz und dem Schwager der Tietjeschen Ehefrau. Hauswirt Harm Hinrich Meyer aus Elferdingen gab Fedderke zum Ankauf eines Pferdes vierzig Taler in Gold, desgleichen neun Taler Knechteslohn.
- 24. Februar 1809 ist Termin zum öffentlich meistbietenden Verkauf des Halbhofes Breuel in Fahrenholz. Es wurden geboten von Friedrich Wilhelm Gose ais Bockhorn 657 Taler, Friedrich Badenhof = Walsrode 706 Taler, Hans Heinrich Grünhagen = Fahrenholz 701 Taler, Johann Heinrich Grünhagen = Oberndorfmark 705 Taler. Den Zuschlag bekommt Badenhop = Walsrode. Breuel beantragt einen zweiten Termin, da er vor drei Jahren für den Hof 800 Taler bezahlt hat. Zum zweiten Termin am 7. April 1809 erscheint niemand, ebenso nicht zum dritten Termin vom 14. April 1809. Badenhop wird vom Amt als nicht bauernfähig abgelehnt.
- Am 19. April 1809 erwirbt der Häusling Johann Hinrich Meyer aus Elferdingen den Hof für 650 Taler. Johann Hinrich Meyer wird als ein tüchtiger, rechtlicher und bemittelter Häusling vom Amt bezeichnet, am 15. Mai 1809 wird ihm der Meierbrief ausgestellt.
- 1833 verkauft Johann Hinrich Meyer ein zu seinem Hof gehöriges Nebengebäude nebst zwei Morgen Land an den Häusling Johann Heinrich Harms zu Fahrenholz.