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Leverenzhof
Leverenzhof02
vor 1936
Das Wohnhaus auf dem Leverenzhof

Der Leverenzhof war 1936 von den damaligen Besitzern zu räumen, und zwar im Rahmen der Errichtung eines Truppenübungsplatzes.

Information
Koordinaten:
Ortschaft: Oberndorfmark
erste urkundliche Erwähnung: 1438
Eigentümer (heute): Hermann Kothe (bis 1936
Größe: 379 Morgen im Jahre 1936
Homepage:

Der Leverenzhof gehörte zur Gemeinde Oberndorfmark im Landkreis Fallingbostel. Alle zur Gemeinde gehörenden Höfe waren zunächst Vollhöfe. Der Vollhof Nr. 1 trug den Hofnamen "Leverenzhof". Dieser Name ist wahrscheinlich von einem 1606 in der Musterrolle des Staatsarchivs zu Hannover genannten Besitzers "Laurentius" = "Leverenz" abgeleitet worden.

Die Verbindungen zu den Oelfkes[]

Die Besitzerfolge[]

Die Besitzerfolge des "Leverenzhofes" in Oberndorfmark
1438 "Henneke Eggerdes" to der Overendorpmarke 1677 "Hans Hormann"
1528 "Thies" 1709 "Peter Petersen"
1544 "Jürgen Martens" 1719 "Jacob Meyer"
1563 "Jürgen Martens" 1729 "Dietrich Meyer"
1589 "Johann Martens" 1759 Jürgen Ripke Greve
1606 "Laurentz Hornemann" (mit Büchsen bewaffnet) 1774 Hans Carsten Greve
1631 "Jürgen Hornemann" 1809 Johann Carsten Greve
1650 "Lorentz Hornemann" 1834 Hans Heinrich Kothe (aus Dohnsen)
1656 "Jürgen Hornemann" 1876 Heinrich Christoph Kothe
1667 "Peter Hormann" 1908 Friedrich Hermann Kothe
1672 "Hans Hormann" 1933 Georg Heinrich Wilhelm Hermann Kothe


Am 01. Mai 1834 heiratet Hans Heinrich Kothe (* 22.02.1807 in Dohnsen, † 02.02.1879 in Oberndormark) aus Dohnsen Catharina Marie Greve (* 04.05.1816 in Oberndorfmark, † 19.04.1846 in Oberndorfmark) und somit auf den Leverenzhof in Oberndorfmark ein. Die Überlieferung berichtet, dass ein Bodderkerl (Butterhändler) der Freewarber (Freiwerber) gewesen sei: "He hett em met de Kiepen na Babenderpmark brocht."

Mit Hans Heinrich Kothe beginnt die Erbfolge der Kothes auf dem Leverenzhof.

Personen der Familie Kothe auf dem Leverenzhof in Oberndorfmark[]

Kothe-Brueder

Anfang der 1950er Jahre
Friedrich Hermann Kothe, Anerbe des Hofes, mit 3 ebenfalls hier aufgewachsenen Brüdern

1948 Familie Kothe

1948
Wolfgang, Bertha, Herbert, Hans-Jürgen, Hermann jun. , Hermann sen. und Helga Kothe

  • Bertha Kothe, geborene Jacobs (Leverenzhof, * 1911)
  • Friedrich Hermann Kothe (Leverenzhof, * 1877)
  • Georg Heinrich Wilhelm Hermann Kothe (Leverenzhof, * 1905)
  • Hans-Jürgen Kothe (Leverenzhof, * um 1935)
  • Helga Kothe (Leverenzhof, * um 1935)
  • Herbert Kothe (Leverenzhof, * um 1900, † 1943/44; im Zweiten Weltkrieg gefallen)
  • Herbert Kothe (Leverenzhof, * um 1935)
  • Hermann Kothe (Leverenzhof, * um 1935)
  • Wolfgang Kothe (Leverenzhof, * um 1935)
  • Else Marquardt, geborene Kothe (Leverenzhof, (* 1903), heiratete nach Vierde auf den Hessenhof
  • Martha Oelfke, geborene Kothe (Leverenzhof, * 1908), heiratete nach Vierde auf den Leitzmannshof

Die jüngere Geschichte des Leverenzhofes in Oberndorfmark[]

Der Brand auf dem Leverenzhof[]

Das Haus auf dem Leverenzhof brannte am 2. November 1920 ab. Im September 1921 wurde ein Neubau gerichtet. Ein Hausspruch erinnerte an dieses Unglück. Der Hausspruch lautet:

Bi düsterer Nacht un Stormgebrus
Verteer dat Füer uns Schün und Hus.
We hevt up unseren Herrgott trout
Un mit sin Hülp nu wedder bout.
Tou aller Tid vör Füersgefahr
De leeve Gott düt Hus bewohr.

Kurz nach der Jahrhundertwende hatte Friedrich Hermann Kothe seinen Göbel (Zahnradgetriebe, das durch Pferde bewegt dem Antrieb von Maschinen diente) durch einen Benzinmotor ersetzt. Hauptsächlich wurde dieser Antrieb für die Schrotmühle benutzt.

Diese "tolle" Anschaffung war dann 1920 die Ursache für die Brandkatastrophe auf dem Leverenzhof. Das Wohnhaus und die Scheune wurden vernichtet. Es war gegen 23 Uhr am Abend des 2. November 1920, als der Motor mit seinem heißen Auspuff wohl einen Haufen Sägespäne in Brand setzte.

Bemerkt wurde das Feuer erst, als die gesamte Scheune bereits in Flammen stand. Der heftige Sturm ließ das Feuer schnell auf das Wohnhaus und die Stallungen übergreifen. Alle Rettungsversuche kamen zu spät, lediglich ein paar Möbel und das Vieh konnten gerettet werden.

Nach den Überlieferungen war dieser Brand ein furchtbares Unglück. Ganz Oberndorfmark habe Hilfe geleistet. Besonders wird in den Überlieferungen betont, dass der damalige Besitzer Friedrich Hermann Kothe, Vater des Georg Heinrich Wilhelm Kothe, der Else Marquardt, geb. Kothe, der Martha Oelfke, geb. Kothe, und des Herbert Kothe, erklärt habe: "Keen Stück is wegkaamen."

Der Viehbestand auf dem Leverenzhof im Jahre 1935[]

Im Jahre 1935 betrug der Viehbestand auf dem Leverenzhof in Oberndorfmark:

  • 04 Pferde
  • 13 Kühe
  • 11 Rinder
  • 07 Sauen
  • 37 Schweine

Die Schafzucht war bereits aufgegeben, wie der Vergleich zum Viehbestand aus dem Jahre 1850 zeigt, der sich wie folgt darstellte:

  • 02 Pferde
  • 09 Kühe
  • 02 Sauen
  • 140 Schafe

Der Grundbesitz des Leverenzhofes im Jahre 1936[]

Im Jahre 1936 gehörten zum Leverenzhof in Oberndorfmark:

  • 139 Morgen Ackerland
  • 073 Morgen Wiesen und Weiden
  • 152 Morgen Wald
  • 005 Morgen Hofraum und Garten
  • 002 Morgen Moor
  • 008 Morgen Heide
  • mithin gehörten insgesamt 379 Morgen Grundbesitz zum Hof
  • Außerdem gehörten Anteile an der Interessenfost zum Leverenzhof-Besitz

Der Truppenübungsplatz und das Schicksal der Familie Kothe[]

1936 war der Leverenzhof, wie soviele andere Höfe in der Heidmark mit jahrhunderterlanger Tradition, von den Bewohnerinnen und Bewohnern zu verlassen und für alle Zeit aufzugeben. Die damalige Wehrmacht hatte große Teile der Heidmark für sich, für die Errichtung eines riesigen Truppenübungsplatzes und - wie sich später herausstellte - von Vernichtungslagern, reklamiert. Ganze Dörfer, Häuser und Höfe verschwanden für immer, so auch der Leverenzhof in Oberndorfmark. Wenige Jahre später sollte die traditionelle Landschaft der Heidmark mit Tränen und Blut getränkt sein. Die Wehrmacht richtete unendliches Leid in der angestammten Gegend der Heidebauern und -bäuerinnen an.

Die Familie Kothe fand einen Ersatzhof in Wölzow bei Hagenow in Mecklenburg-Vorommern, nachdem sich ihre Hoffnung, einen Hof in Vierde (dort wohnten zwei Töchter von Friedrich Hermann Kothe sen. und Sophie Luise Dorothee Kothe, nämlich Else Marquardt, geb. Kothe, und Martha Oelfke, geb. Kothe) kaufen zu können, nicht erfüllt hatte. Einige Jahre später, bei Ende des Zweiten Weltkrieges, floh die Familie zurück in den Westen. Die erst 1936/1938 von der Familie erworbenen Liegenschaften, Haus und Hof wurden bei der Flucht vor dem russischen Militär und der befürchteten Verschleppung in Mecklenburg-Vorpommern hinterlassen.

Während Friedrich Hermann Kothe sen. und seine Frau Sophie Luise Dorothee Kothe, geb. Kronsnest, in ihren inzwischen hohen Alter Unterkunft bei ihrer Tochter Martha Oelfke, geb. Kothe, auf dem Leitzmannshof in Vierde fanden, kamen ihr Sohn Georg Heinrich Wilhelm Hermann Kothe, seine Frau Bertha Kothe und Familie zunächst in Ihlhorn unter. Ihlhorn ist der Geburtsort der Bertha Kothe, geb. Jacobs,(Tochter der im Jahre 1875 auf dem Leitzmannshof in Vierde geborenen Bertha Jacobs, geb. Meyer, und des Heinrich Jacobs aus Ihlhorn bei Schneverdingen).

Sophie Luise Dorothee Kothe, geb. Kronsnest, starb am 10.01.1951 in Vierde, Friedrich Hermann Kothe am 22.12.1955 im Krankenhaus Walsrode.

Georg Heinrich Wilhelm Hermann Kothe und seine Frau Bertha bewirtschafteten später auf Pachtbasis den "Schlumbohmhof" in Hötzingen und schließlich, ab den 1960er Jahren, den Katmannshof in Dorfmark, den sie von einen Verwandten geerbt hatten.

Bilder[]

Oberndorfmark01

1931
Schützenfest in Oberndorfmark, Hermann Kothe (vorne)

Kothe oberndorfmark

Oberndorfmark: Hochzeit bei Kothes, Leverenzhof.

Oberndorfmark Oel

Wohnhaus auf dem Leverenhof in Öl (unbekannter Maler)


Kindertage[]

Hermann herbert kothe 02

Hermann und Herbert Kothe.


Sommeridyll[]

Kothe dorfmark

Herbert, Helga und Hermann Kothe. Wer ist die Frau auf diesem Foto?


Fototermin[]

Herbert hermann helga kothe

Hermann, Helga und Herbert Kothe.


Noch ein Fototermin[]

Kothe

Kothe-Jungs: Herbert und Hermann Kothe.


Bild des Hermann Kothe junior[]

Hermann kothe portrait


Hermann Kothe junior

Siehe auch[]

Quellen und externe Links[]

Externe Links für weitere allgemeine Informationen[]

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